Schon in den Jahren 1946 bis 1950 lieferten die Wismut-Betriebe 2 478 Tonnen Uran in die UdSSR, während innerhalb der Sowjetunion nur 1 072 Tonnen Uran gefördert werden konnten.
Mithilfe des in den sächsischen Minen geförderten Urans in den ersten Nachkriegsjahren gelang es der Sowjetunion, ihre erste Atombombe zu produzieren.
Aufgrund der größten Uranmenge besaß die Wismut eine Sonderstellung unter den Uranproduzenten des Ostblocks – sie war die „Erste unter Gleichen“.
Das Uran wurde von 1946 bis 1953 von der UdSSR nicht bezahlt, es galt als Reparationsleistung, die durch die DDR zu tragen ist.
Die planmäßige Urangewinnung aus Bergwerken in Sachsen und Thüringen wurde im Ergebnis der deutschen Einheit zum 31. Dezember 1990 eingestellt.
Aber: Im Rahmen der Sanierung fielen seit 1991 an den Standorten der Wismut GmbH noch rund 3 350 Tonnen Uran an, die zur teilweisen Kompensation der Sanierungsaufwendungen
verkauft wurden. Zuletzt wurden am Standort Königstein bei der Reinigung der kontaminierten Grubenwässer noch Uranverbindungen separat abgetrennt.
Eine Ära geht zu Ende
Das letzte Uran aus Deutschland
Im Juni 2021 erfolgte der letzte Transport von Natururan aus deutschen Bergwerken.
Damit scheidet Deutschland aus der Liste der uranproduzierenden Länder nach 75 Jahren aus!
Hätten Sie es gewusst?
1990 war die damalige DDR auf dem vierten Rang der Uran-Weltproduktion. 216.350 Tonnen Uran wurden seit 1946 in Sachsen und Thüringen produziert und in die damalige UdSSR geliefert. Die jährliche Uranproduktion erreichte mit ca. 7 100 Tonnen im Jahr 1967 ihren Höhepunkt und lag 1990 noch bei etwa 3 000 Tonnen. Im Ergebnis der deutschen Einheit wurde die planmäßige Uranerzgewinnung am 31. Dezember 1990 eingestellt.