„Wir sind Welterbe!“ dies war die emotionale Botschaft als im Juli 2019 die sanierte Haldenlandschaft in Aue-Bad Schlema offiziell Bestandteil des „UNESCO-Welterbes“ wurde.
Insgesamt 22 Bestandteile vermitteln das Bild einer vom Bergbau geprägten historischen Kulturlandschaft.
Der Bestandteil „Bergbaulandschaft Uranerzbergbau“ repräsentiert den umfangreichen und prägenden Uranerzbergbau.
Bereits 1998 war der Gemeinde der Status „Kurbad“ wieder verliehen worden.
Unvorstellbar war diese Realität mit Beginn der Sanierung 1991, als sie im Volksmund als „Tal des Todes“ bezeichnet wurde.
Riesige Abraumhalden prägten die Landschaft des Wismut-Bergbaus maßgeblich.
Allein in und um Aue-Bad Schema waren 42 Halden aufgeschüttet worden, die eine Fläche von 311 Hektar einnahmen.
Neben der fehlenden Standsicherheit ging von ihnen vor allem durch Staubabwehung und Radonaustritt eine erhöhte radiologische Belastung aus.
Vom Tal des Todes zum UNESCO-Welterbe
Die Haldensanierung in Aue-Bad Schlema
Das Sanierungskonzept sah vor, die Halden an Ort und Stelle zu belassen.
In einem ersten Schritt wurden dabei die Haldenböschungen abgeflacht und so standsicher gemacht.
Um Staubabwehungen zu verhindern sowie die Strahlenexposition und das Eindringen von Niederschlag zu reduzieren, wurden die Haldenkörper mit einem Zweischichtsystem aus Mineralboden abgedeckt.
Schließlich wurden Wirtschaftswege und Gräben zum Fassen und Ableiten von Oberflächenwässern angelegt.
Generell ist bei der Neugestaltung der Halden darauf geachtet worden, dass sich Konturen und Bewuchs nach der Sanierung harmonisch in das umgebende Landschaftsbild einfügen.
Die Geländegestaltung und Begrünung der Objekte orientieren sich an der regionaltypischen Pflanzen- und Tierwelt.
Inzwischen prägen grüne Hänge und vollständig rekultivierte Haldenlandschaften die Region.
Im Umfeld der Halden spiegelt sich der fortgeschrittene Sanierungsstand durch gesunkene Radonkonzentrationen in der Luft deutlich wider.
Vielerorts ist das Sanierungsziel aus der Sicht des Strahlenschutzes erreicht.
Lokal wird noch an der Verbesserung der Situation gearbeitet.
Alle sanierten Objekte werden durch ein optimiertes Messnetz überwacht.